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Elftklässler entwickeln ein starkes Plädoyer gegen Homophobie und schicken gleich zwei Brunos in den Widerstand

InSzene Gesetzt
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Morgens, halb zehn in Friedland. Tag zwei unserer Tour rund um die Mecklenburgische Seenplatte ist in vollem Gange, heute sind wir an der Neuen Friedländer Gesamtschule zu Gast. Nach unserem Stück “ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer”, einem Nachgespräch und der ersten halbstündigen Pause geht es für SchülerInnen des 11. Jahrgangs jetzt in den Workshops weiter.

Oberthema heute: Widerstand. Aber bevor wir in kleineren Gruppen in den Widerstand gehen, wärmen wir uns zusammen auf und die Jugendlich testen an, an welchem Arbeitsbereich sie am meisten Spaß haben könnten.

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10.25 Uhr. Die Gruppen sind mittlerweile gefunden und arbeiten jetzt in kleinem Kreis weiter. Bei den Bewegungsleuten ist es gerade anfangs besonders wichtig, Vertrauen untereinander zu schaffen. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Gruppenleiter Ivica stellt eine Übung vor, um genau das zu lernen. Auf Drei lassen sich alle nach hinten fallen, ohne sich dabei vorher umzudrehen. Nein, nicht alle - die Hälfte der Gruppe steht dahinter und fängt den jeweiligen Vordermann und Vorderfrau sicher auf - hoffentlich. Das kostet Überwindung, aber funktioniert und gibt ein Gefühl von Sicherheit.

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In Friedland haben wir zum ersten Mal das Glück, dass zwei Schülerinnen den gesamten Workshop mit Interviews begleiten. Karsta und Rica schleichen sich über den Vormittag hinweg in alle Workshop-Gruppen hinein und dokumentieren so den Gesamtablauf.

Unsere erste Interviewpartnerin erzählt uns von der besonderen Rolle der Bewegungsgruppe im Vergleich zu den übrigen Teams.

10.47 Uhr. Im Musikworkshop haben sich die Teilnehmenden inzwischen auf die genutzten Instrumente geeinigt. Ein paar gelernte MusikerInnen sind auch dabei, deren Können sofort dankbar miteingebaut wird. Aber neben Querflöte, Klavier und Gitarre spielt die heutige Band auch auf nicht ganz so alltäglichen Instrumente wie Papier. Denn Papier hat der Arbeitsraum massig zu bieten, wie hinter dem Gitarristen zu sehen ist.

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In der Musikgruppe bekommen wir das Mädchen an der Querflöte vor unsere Kamera und wollen unter anderem wissen, was man mit Papier musikalisch alles so anstellen kann, wie die Ideen für erste Tonabfolgen enstanden sind und was in den kommenden Stunden noch passieren wird.

11.02 Uhr. Nach den MusikerInnen schauen wir in der Improvisations-Gruppe vorbei, wo es auch heute wieder knallt. Gerade arbeiten die Jugendlichen an einer Schulhof-Rangelei. Kevin, der Gruppenleiter, macht den Raufenden vor der Szene deutlich, was beachtet werden muss, damit hier keiner mit echten Schmerzen die Auseinandersetzung verlassen wird.

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Als es für die Impro-Leute in eine kurze Verschnaufpause geht, schnappen sich unsere beiden Reporterinnen noch ein Mitglied der Gruppe für ein kurzes Interview. Sie fragen unter anderem nach den Hintergründen des gerade beobachteten Konflikts und erfahren wie wichtig es für so eine Gruppenarbeit ist, dass alle mit Spaß dabei sind und niemand die Gruppe ausbremst.

11.34 Uhr. Die Dramaturgie-Gruppe ist in ihrer letzten Viertelstunde, bevor die Gruppen wieder zusammenkommen. Szene und Rollenverteilung stehen zu diesem Zeitpunkt längst. Kein Wunder - es bleibt ja nur noch eine knappe Stunde bis zum Auftritt. Jetzt feilen alle Beteiligten noch an den letzten Feinheiten ihrer Rollen und gehen in einem Durchlauf die erarbeiteten Szenen ein letztes Mal durch.

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Nach dem Durchlauf fügen jetzt gleich alle Gruppen ihre Ergebnisse zusammen. Als sich die Dramaturgie-Gruppe aus der Bibliothek zurück auf den Weg macht, bleiben wir mit Darstellerin Vivian noch einige Minuten länger und stellen ihr ein paar Fragen. Wie entwickelt man dramaturgisch eine eigene Szene? Worum geht es in den oben gezeigten Bildern? Vivian hat Antworten.

11.53 Uhr. Auf dem Weg nach unten treffen wir im Schulflur die Bewegungsgruppe. In letzter Minute proben die dort noch einen Übergang zwischen zwei Szenen ein. Zusammen gehen wir jetzt alle wieder in die Aula zurück und machen uns bereit für die Vorstellung.


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12.40 Uhr. Premiere! In der Aula geht es jetzt los. Kaum zu glauben, aber gerade einmal drei Stunden sind vergangen und die Friedländer SchülerInnen haben es geschafft, ein rundes Zehn-Minuten-Stück auf die Beine zu stellen, mit Musik, Tanz, Schauspiel und allem drum und dran. Alle Szenen stellen Widerstand gegen Homophobie in den Mittelpunkt. Da wird ein Schüler im Sportunterricht nicht gewählt, weil er schwul ist. Eine andere Szene zeigt die Schwierigkeiten und Heimlichtuerei rund ums Coming Out an der Schule und vor den konservativen Eltern.

Aber nicht nur thematisch entwickelte sich in den Gruppen einiges parallel. Der Name Bruno war heute besonders in Mode und ist gleich in zwei Szenen Name eines Hauptdarstellers.

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Der frühe Morgen scheint den Jugendlichen (und uns) nach diesen drei Stunden ewig her. Jetzt noch eine kurze Feedback-Runde und dann geht es für viele in den wohlverdienten freien Nachmittag. Andere müssen noch zwei Stunden in der Schule ackern, bevor es nach Hause geht. Respekt vor eurer Energie! Unser begeisterter Schlussapplaus hat euch hoffentlich etwas aufgetankt.

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